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Beteiligungsprozesse und -formate mitmachen und diskutieren: BeLIFE bei der PartWiss Konferenz 2024

Zivile Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Um Forschung nachhaltig und inklusiv zu gestalten und Forschungsergebnisse in der Praxis umzusetzen ist es deshalb wesentlich, dass die wissenschaftliche Arbeit unter Beteiligung aller Gruppen stattfindet, die von den thematisierten Fragen und den entworfenen Lösungen betroffen sind. 

News vom 09.12.2024

Dabei stellen sich Fragen sowohl zum Prozess als auch zur Wirkmacht der partizipativen und transdisziplinären Forschung: Wie bindet man transdisziplinäre Akteur:innen effektiv und gerecht in den Forschungsprozess ein, sodass alle Beteiligten eine aktive Rolle in der Forschungsgestaltung spielen? Wie stellt man sicher, dass die partizipative Forschung auch Wirkung zeigt, und woran lässt sich diese Wirkung bemessen? 

Die PartWiss hat sich diesen Fragen aus vielen Perspektiven gewidmet. Die Bandbreite reichte von kritischen Diskussionen zum entstehenden Leitfaden für die partizipative Forschung und interdisziplinären Keynotes zu der besonders beeindruckenden Vielfalt an Workshops, die interaktive und partizipative Formate nicht nur vorstellten, sondern auch erprobten. Dabei zeigte sich sowohl der gesellschaftliche als auch der wissenschaftliche Mehrwert dieser Formate. Es gab zum Beispiel einen Workshop zu „urbanen Xtopien“, indem Teilnehmende sich mithilfe des „Todomats“ konstruktiv mit dem eigenen Tod auseinandersetzen, sowie einen Workshop, indem Lego Serious Play als Grundlage eines Prototyping-Prozesses diente, dessen Grenzen und Möglichkeiten für die unterschiedlichen Phasen der Forschung alle anschließend kritisch reflektierten und evaluierten. 

Die Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme der TU Braunschweig war bei der PartWiss Konferenz mit einem gutbesuchten Panel zum Thema „Holistischer Wissenstransfer. Transdisziplinarität und Partizipation in der zivilen Sicherheitsforschung“ vertreten. Dr. Naomi Shulman stellte die unterschiedlichen Ebenen und Zielgruppen des Wissenstransfers in BeLIFE vor und erläuterte, wie die Bausteine des Wissenstransfers dazu beitragen sollen, die kommunalen SifoLIFE-Projektergebnisse dauerhaft und über die eigenen Kommunen hinaus zu implementieren. Ein Beispiel eines interaktiven Formats für den Wissenstransfer stellte Dr. Anna Heidenreich mit der AR-VR Anwendung „Troubled Water“ vor: „Troubled Water“ – ein Projekt der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme, in Kooperation mit dem Weizenbaum-Institut – simuliert ein Hochwasserereignis in der eigenen Umgebung und bringt Nutzenden außerdem spielerisch Wissen über Notfallvorsorge bei. Den Abschluss des Panels machte Eva Offenberg für die IMAGINARY gGmbH mit einer Vorstellung der großen Bandbreite partizipativer Formate in Ausstellungen zu wissenschaftlichen Themen. Vor diesem Hintergrund stellte sie die SifoLIFE-Wanderausstellung vor und zeigte auf, wie Ausstellungsbesucher:innen sich an der Ausstellung beteiligen – durch Interaktion, Immersion, und Partizipation – um so nicht nur über die SifoLIFE-Themen und Sicherheitslösungen informiert zu werden, sondern diese auch zu erleben und auf ihre eigenen Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten zu beziehen.  

Für unsere Arbeit in der zivilen Sicherheitsforschung waren dieser intensive Austausch zu Themen der Transdisziplinarität und Partizipation wesentlich. Denn die Arbeit über disziplinäre Grenzen hinweg und unter Beteiligung aller Stakeholder führt zu zielgerichteten und zukunftsorientierten Forschungsergebnissen, als ideale Grundlage für die Anwendung und Verstetigung der Projektlösungen.

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