Wissenstransfer als antizipatorische Praxis: Ein Austausch zu Umsicht und Weitsicht für Krisenlagen
Die Zukunftsvision von krisenfesten Städten und Kommunen: Hinter dieser Vorstellung steht der Wunsch, eine resiliente Gesellschaft zu gewährleisten, die mit Krisen und Katastrophen – auch unvorhergesehenen – bestmöglich umgehen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines stetigen Austauschs zwischen allen betroffenen Akteur:innen und Bevölkerungsgruppen und eine inter- und transdisziplinäre Auseinandersetzung mit den zentralen Themen des Bevölkerungs- und Zivilschutzes.
News vom 21.11.2024
Erarbeitetes Wissen darüber, wie sich Städte und Kommunen auf Krisen vorbereiten, in Krisen handeln, und aus Krisen lernen können muss aber auch angewendet werden, um Wirkung zu zeigen: Das Projekt BeLIFE der Abteilung Psychologie soziotechnischer Systeme fördert den Wissenstransfer der Erkenntnisse der SifoLIFE-Projekte, die derzeit ihre Konzepte für Sicherheitslösungen zu kommunal relevanten Krisenszenarien in der Praxis erproben. Damit die SifoLIFE-Lösungen auch nach der Projektzeit in den eigenen Kommunen und darüber hinaus Verwendung finden, setzt BeLIFE den Prozess des Wissenstransfers nicht als einseitige Vermittlung von Projektinhalten, sondern als dialogische Kommunikation und antizipatorische Praxis um.
Wie BeLIFE den Wissenstransfer als antizipatorische Praxis gestaltet hat Dr. Naomi Shulman im November bei der 11. NTA-Konferenz zum Thema „Politikberatungskompetenzen heute. TA in Zeiten von Polykrisen und technologischem Wandel“ vorgestellt. Trotz unterschiedlicher Perspektiven auf den Begriff der „antizipatorischen Praxis“ lief ein roter Faden durch die Gespräche mit den Gästen des BeLIFE-Posters: Die Beschäftigung mit Zukunftsentwicklungen ist für alle Menschen zentral. Dabei geht es nicht einfach darum, vorherzusehen, was passieren könnte, sondern zu lernen, wie das Nachdenken über Zukünfte gegenwärtige Entscheidungen nachhaltig prägt. So will der Wissenstransfer als antizipatorische Praxis – im Bevölkerungs- und Zivilschutz, aber ebenso in anderen Bereichen – die Kompetenz eines langfristigen und systemischen Denkens fördern, welches die Zukunft in all ihren Alternativen miteinbezieht.